So eben hat mich das Ohm* berührt. Geistig ummandelt tippten meine Finger wie von Geisterhand los. Als ich wieder bei Sinnen war, fand' ich ein lyrisches Meisterwerk vor. Ein Meisterwerk so vollkommen, so perfekt, dass ich mich erstmal schlafen legen musste. Natürlich möchte ich euch diesen geistigen Erguss an Kreativität und lyrischer Perfektion nicht vorenthalten. Aber seid gewarnt! Ihr werdet eure Fähigkeiten im Gedichteschreiben anzweifeln, in Demut versinken, das Dichten und Schreiben in Frage stellen, nie wieder auch nur einen Vers verfassen wollen! Dieses Gedicht ist der Dodorex unter den Dinos - durch Fantasie geformt und besser als alles Bestehende.
Anfänger
Mit bloßen Händen aufgewacht.
Das Meer tief blau, die Sonne lacht.
Erinnerung nicht vorhanden.
Wie konnte ich hier nur landen?
Urzeittiere quicklebendig.
Angst beschleicht mich und zwar ständig.
Hunger ist unausstehlich.
Viele Beeren hier. Nur welche wähl' ich?
Die blaue eine gute Wahl?
Zwei Hand voll - vorbei die Qual.
Feuer wäre nicht verkehrt.
Mein Leben ist mir doch viel wert.
Ein Dilo ist hier in Sicht.
Angriff! Kampf! Und Gift im Gesicht
Schmerzen im kompletten Körper.
"Shit happens" sind meine letzten Wörter.
Jaja. Ein Gedicht mit stumpfen (einsilbigen) Endreimen. Nichtmal die Silbenzahl ist regelmäßig gewählt. Also bitte nicht zu ernst nehmen. Tipp: Die Betonung macht's.
*vgl. "Die Stadt der träumenden Bücher" von Walter Moers. Eine Art Eingebung unter den Dichtern, die dazu führt über seine eigenen Grenzen hinaus zu dichten.