Beiträge von Atax

    Nach Jahrhunderten rasanter Entwicklung erfolgte irgendwann der Sprung, zunächst in den Planetennahen Raum und dann, nur einige Jahrzehnte später, auch in den interstellaren Raum. Sie trafen bald auf andere Intelligenzen, aber anders als ihre Insektoiden Vorfahren, hatte man kein Interesse an einer Expansion. Lieber trieb man friedlichen Handel und tauschte Wissen miteinander. Die Tytrox gründeten selbstverständlich in diesem Zug auch Kolonien auf geeigneten Planeten, aber niemals versuchten sie dazu andere Völker zu vertreiben oder gar zu unterdrücken. Ganz im Gegenteil, gab es irgendwo Konflikte unter den Völkern denen sie begegneten, boten sie sich als Friedensvermittler an. Mehrfach wurden sie auch ungewollt in Kriege gezwungen, die sie, bis auf ein, zwei Ausnahmen, alle friedlich und ohne große Verluste an Lebewesen beilegen konnten. Auf Basis von Sporen, wie die mit denen die Siedler damals gerettet wurden, hatte man schon früh die Nanotechnologie perfektioniert. Als man dann die Wandlung von Energie zu Materie und umgekehrt entdeckte und mit der Nanotechnologie verband waren seit dem Absturz des Generationenschiffes etwa 7.500 Jahre vergangen. Dann nach einigen weiteren Jahrhunderten kam es wie es kommen musste. Es kam zum Kontakt mit dem Imperium. Nach einem vorsichtigen Abtasten kam es zu den ersten Geplänkeln, dann zu Gefechten und zuletzt zum Krieg. Nachdem die Imperialen anfänglich große militärische Erfolge erzielten, bei denen die Meisten der von den Tytrox errichteten Kolonien vernichtet wurden, schlug diese zurück. Vergebens waren alle Versuche zu verhandeln, den Konflikt auf friedliche Art zu beizulegen, alle diese Versuche schlugen fehl. Das Imperium rückte immer weiter vor, annektierte Planetensysteme mit denen die Tytrox friedlichen Handel betrieben hatten. Immer näher rückten die imperialen Erkundungsschiffe an den Heimatplaneten heran. Bisher war es immer so das, trafen die Tytrox auf imperiale Einheiten, diese sofort zum Angriff übergingen. Bei fast allen dieser Begegnungen wurden die unbewaffneten Tytrox vernichtet. Überlebende gab es dabei nie. So blieb der Zentralintelligenz schlussendlich nichts anderes übrig blieb als selbst in die Offensive zu gehen und um ihr Überleben zu kämpfen.


    Als Gegenmaßnahme wurden die Erkunder geschaffen. Diese hatten die Aufgabe den Vormarsch des Imperiums aufzuhalten, bis eine Möglichkeit geschaffen war, um dem Imperium auszuweichen. Die Vollendung der Ewigkeitsstadt und der Ewigkeitsschiffe. Seit den ersten Kontakten zum Imperium, wurde fieberhaft, auf gigantischen Baustellen einem weiten Orbit um den Heimatplaneten, an ihnen gearbeitet. Auch die Möglichkeit Energie in Materie zu wandeln hatte ihre Grenzen, war gewissen Gesetzmäßigkeiten unterworfen.


    Es waren nur hundert Erkunder, genetisch verändert, hatten sie mit einem Schwärmling nichts mehr gemein. Aber Aufgrund ihrer dadurch erlangten Fähigkeiten gelang es ihnen den Vormarsch des Imperiums, wenn auch nicht ganz zu stoppen, so doch fast zum Stillstand zu bringen. Dadurch, dass sie in der Lage waren jedes Wesen, jede Maschine exakt zu kopieren, wurden sie zum Namenlosen Schrecken für das Imperium. Statt die Expansion voranzutreiben, wurden jetzt alle Ressourcen nach und nach für die Jagd nach den Erkundern eingesetzt. Allerdings ist es sehr schwer, etwas zu jagen von dem man weder weiß wie es aussieht, noch was es kann. Überall im Imperium kam es auf einmal zu unerklärlichen Unglücken und Katastrophen. Kriegsschiffe stießen zusammen oder explodierten einfach aus unerklärlichen Ursachen. Weitere Schiffe stürzten auf Imperiale Basen ab. Waffenlager flogen ohne erkennbare Ursachen in die Luft. Mienen stürzten ein. Imperiale Handelsschiffe verschwanden spurlos um später ohne Fracht und Besatzung an anderer Position wiederaufzutauchen, immer mit Kurs auf eine imperiale Einrichtung. Und immer, traf es nur Imperiale Einrichtungen. So gut wie nie wurden Lebewesen verletzt oder getötet die nicht zum Imperium gehörten. Glaubte die Führung des Imperiums anfänglich noch an natürliche Ursachen, so wurden sie, alleine durch die schiere Menge der Ereignisse, eines Besseren belehrt. Und als es feststand, dass ausschließlich imperiale Einrichtungen betroffen waren, fassten die unterdrückten Völker Mut und begannen ihrerseits Wiederstand zu leisten. Als das Imperium dann mit harter Hand durchzugreifen begann, intensivierten die Erkunder die Angriffe. Waren es vorher nur einzelne Schiffe oder Stützpunkte auf den besetzten Planeten gewesen, kam es jetzt auch zu Anschlägen auf den Kernplaneten des Imperiums. Flottenbasen im Kernbereich wurden durch Unfälle zerstört oder beschädigt. Selbst das System in dem sich die Schaltzentrale des Imperiums befand war nicht mehr sicher. Und das obwohl dort große Flottenteile der Heimatflotte stationiert waren. Es geschah, nachdem Imperiale Streitkräfte wieder eines der aufbegehrenden Völker, in einer Strafaktion, fast ausgelöscht hatten. Eines der Imperialen Schlachtschiffe der Heimatflotte stürzte über dem Regierungszentrum ab und richtete dabei verheerende Schäden an. Fast die Hälfte der Imperialen Führung wurde dabei getötet. Und immer noch wusste man nicht wer als Urheber der Anschläge zeichnete. Ein hochrangiger Offizier hatte dem Kommandanten des abgestürzten Schlachtschiffes befohlen das Regierungszentrum anzufliegen und dort Position zu beziehen, weil ein Anschlag kurz bevorstehen würde. Während der Beschleunigungsphase hatte dann plötzlich ein zweites Schlachtschiff mit allen Geschützen das Feuer auf dessen Antriebssektor eröffnet, diesen zerstört, und dass das Schiff in ein manövrierunfähiges brennendes Wrack verwandelt, das direkt auf Regierungszentrum stürzte. Durch den vorherigen Beschuss gab es an Bord des abstürzenden Schlachtschiffes keine funktionierende Sicherheitseinrichtung mehr, auch die sofort eingeleitete Selbstzerstörung versagte. Unglücklicherweise waren aufgrund des vorangegangenen Befehls sämtliche Kraftwerke auf Notleistung hochgefahren worden. Ein unglücklicher Zufall wollte es, dass die Schutzschirme gerade in dem Augenblick anliefen, als die Treffer einschlugen. Die Notenergiespeicher des getroffenen Schiffes, die für die Schirmprojektoren zuständig waren funktionierten allerdings einwandfrei, so konnte die Atmosphäre dem abstürzenden Schlachtschiff nicht gefährlich werden. Mit aktiven Schirmen schlug das Schiff im Regierungszentrum auf, drang tief in den Untergrund ein. Als dann die Energiemeiler explodierten kamen die Gewalten diesmal von innen. Die Schirme hielten nur wenige Sekundenbruchteile, stauten dabei aber die tobenden Energien solange auf, bis die Notspeicher verdampften. Sekunden später hörten Regierungszentrum und der dazugehörige Kontinent auf zu existieren.


    Es stellte sich heraus das der Offizier, der dem Schlachtschiff die Positionsänderung befohlen hatte, zu diesem Zeitpunkt, zusammen mit der anderen Hälfte des Imperialen Rates, auf einem Planeten der weit entfernt von der Regierungswelt des Imperiums lag, zu tun hatte. Der Feuerschlag des zweiten Schlachtschiffes ließ sich auf einen Fehler in der Steuerelektronik zurückführen, im Augenblick der Feuereröffnung versagten auch hier alle Sicherheitssysteme die solch ein Ereignis verhindern sollten. Als wäre das Ganze nicht schon Verheerung genug explodierten auf zwei Monden des Systems Werften für Schlachtschiffe. Dabei wurde einer der Monde von den Explosionen regelrecht in Stücke gerissen. Die Werften und Monde hatten bis dahin als bestgesicherte Basen des Imperiums gegolten, da hier, unter anderem, die neuen Prototypen für die Flotte geplant und gebaut wurden.


    War die Aktion so geplant gewesen, dem Imperium zu zeigen was Strafaktionen gegen die unterworfene Völker bewirkten, erreichte man das Gegenteil von dem was damit beabsichtigt worden war. Hatte die Imperiale Führung jetzt, nur den Hauch eines Verdachts, das ein unterworfenes Volk möglicherweise Wiederstand leisten wollte, ging sie mit äußerster Härte dagegen vor. Jetzt bekamen die Erkunder den Auftrag alles zu versuchen um eben diese Völker zu schützen. Ermutigt vom Rückgang der Anschläge, begann das Imperium wieder zu expandieren und noch waren die Ewigkeitsschiffe nicht bereit. Geplant waren zweimal achtzehn. Fertig waren zu diesem Zeitpunkt die Ewigkeitsstadt mit der dort ansässigen Zentralintelligenz und fünfzehn der kleineren Ewigkeitsschiffe. Die restlichen einundzwanzig befanden sich in den verschiedensten Bauphasen. Man hatte geplant mit den Ewigkeitsschiffen alle Tytrox und die Schwarmbäume vom Planeten zu evakuieren und dann dem Imperium einfach auszuweichen. Auf einmal war dieser Plan in Gefahr. Dass die Suchschiffe des Imperiums, früher oder später, die Heimat der Tytrox finden würden war absehbar. Und dann kam es wie es kommen musste. Obwohl die Erkunder ihre, für das Imperium unheilvolle Tätigkeit wiederaufnahmen, verlangsamte sich die Expansion des Imperiums diesmal nur unwesentlich. Mit Hochdruck wurde jetzt an der Vollendung der Ewigkeitsschiffe gearbeitet. Die vielen kleinen Schiffe, die die Versorgung der Baustellen mit Material gewährleistet hatten bekamen eine Totalüberholung. Lasten mussten jetzt kaum noch transportiert werden, da man den Grundaufbau aller Ewigkeitsschiffe abgeschlossen hatte. In den Werfhallen der Ewigkeitsstadt wurden diese Schiffe jetzt zu Kampfeinheiten umgebaut. Wer jetzt denkt das man dabei einfach Waffen und zusätzliche Schirmfeldagregate in die ehemaligen Transporter einbauen würde, lag völlig daneben. Die Gewaltigen Anlagen der Ewigkeitsstadt verwandelten die Transporter in vollkommen neue Schiffe. Der Ablauf war dabei immer gleich. Das Schiff schwebte dabei in die Kammer eines solchen Replikators, verflüssigte sich, zumindest entstand dieser Eindruck beim Betrachter, und bildete dabei eine metallisch schillernde Kugel. Je nach dem was für eine Einheit produziert werden sollte, nahm die Kugel zuerst die rudimentäre Form dieser Einheit an, wuchs oder schrumpfte, um das benötige Volumen erreichen. Als letztes, schien die, immer noch flüssig wirkende Oberfläche, von innen her wie von einem Schwamm aufgesaugt zu werden, dabei traten dann nach und nach die Konturen der neuen Einheit hervor. War der Vorgang beendet schwebte diese neue Einheit aus der Kammer und wurde irgendwo in der Peripherie der Maschinenhalle geparkt.


    Das Schicksal schlug zu als die letzten zwei Ewigkeitsschiffe kurz vor ihrer Vollendung standen. Das Imperium hatte von irgendwoher die Position der Heimatwelt der Tytrox erfahren. Mit allem was dem Imperium an Schiffen frei zur Verfügung stand, wurde das System angegriffen. Flotte um Flotte erschien in den Außenbereichen des Systems. Die Ewigkeitsstadt startete daraufhin sämtliche Kampfschiffe um eine Weiträumige Kugelschale um den Heimatplaneten zu bilden.


    Die Ewigkeitsschiffe bildeten eine weitere, kleinere, Kugelschale um den Planeten und die zwei fast fertigen Ewigkeitsschiffe. Dadurch das der Bau der Schiffe beschleunigt werden musste, hatte man erst auf die Fertigstellung der fliegenden Habitate hingearbeitet. Auf eine Bewaffnung wurde dabei größtenteils verzichtet, lediglich auf eine ausreichende Defensivausstattung hatte man geachtet. Bei vielen der Ewigkeitsschiffe entsprach auch die Energieversorgung noch nicht dem vorgesehenen Soll. Es war geplant fehlendes während des Fluges nachzurüsten. Diese Schiffe waren dann auch die ersten die zerstört wurden, als es den Angreifern gelang den Abwehrgürtel zu durchdringen.


    Auch wenn die Defensivbewaffnung der restlichen Ewigkeitsschiffe alles in den Schatten stellte was das Imperium aufzubieten hatte, gelang nach mehreren Tagen schwerer Gefechte nur acht der Ewigkeitsschiffe die Flucht. Auch wenn das Imperium keine Waffe aufbieten konnte, die den Schirm eines Ewigkeitsschiffes gefährlich werden konnte. Das ununterbrochene Dauerfeuer überlastete die Kraftwerke der Ewigkeitsschiffe, deren vollständiger Ausbau erst für den Flug geplant worden war. Mit jedem zerstörten Ewigkeitsschiff konzentrierte sich mehr Feuer auf die Verbliebenen, auch wenn die Kampfschiffe der Tytrox reichliche Ernte in den Imperialen Reihen hielten, schien die Zahl der Angreifer eher noch zuzunehmen. Das Imperium hatte alles in den Kampf geworfen, dass fliegen und schießen konnte. Unzählige kleine und große Schiffe griffen ohne Pause an. Die Menge der dabei auf den Planeten und die Ewigkeitsschiffe abgefeuerten Flugkörper war einfach ungeheuerlich. Der Ausgang der Schlacht schien damit besiegelt. Der Untergang der Tytrox war nur noch eine Frage der Zeit. Zu lange hatte die ZI darauf verzichtet ihre schweren Waffen gegen den Gegner einzusetzen, immer noch war es ihr zuwider Leben zu nehmen. Als dann aber, nach und nach, die Schirme von immer mehr Ewigkeitsschiffen, im Dauerfeuer der Imperialen Angreifer zusammenbrachen und damit deren Ende besiegelten änderte sich die Einstellung der ZI grundlegend. Hatte die Ewigkeitsstadt gerade noch regungslos innerhalb ihres blau leuchtenden Schirmfeldes gelegen, offensichtlich durch den imperialen Beschuss an ihrer Position festgenagelt und gelähmt. Unfähig, dass sich immer deutlicher abzeichnende Ende abzuwenden, wandelte sich dieses Bild jetzt grundlegend. Der Schirm verfärbte sich von Blau zu tiefem Rot. Die Stadt begann sich langsam um ihre Längs- und Querachse zu drehen, dann in dem Augenblick, als das Zentrum der Schirmkuppel genau auf die Sonne wies, entstand ein turmdicker, grellweißer Strahl zwischen Stadt und Sonne. Mehrere imperiale Schiffe, die sich in der Bahn des Zapfstrahls befunden hatten, hörten dabei einfach auf zu existieren.


    Nachdem sich die Imperialen ihre Überraschung überwunden hatten, konzentrierten sie ihr Feuer, Augenblicke später, nur noch auf die Ewigkeitsstadt, deren Schirm seine Farbe jetzt von Rot zu Schwarz wechselte. Unmittelbar darauf, begannen die großen Massekanonen der Ewigkeitsstadt zu feuern. Wie eine große Stanze schlugen die Geschosse der Kanonen Schneisen durch den Einschließungsring der imperialen Angreifer und ermöglichten so den acht verbliebenen Ewigkeitsschiffen die Flucht. Jedes imperiale Schiff das versuchte die fliehenden Schiffe zu verfolgen verwandelte sich, in dem Augenblick in der es seinen Kurs änderte, in eine schnell expandierende Glutwolke. Gegen ein lichtschnell einschlagendes, tausende von Tonnen schweres, Massegeschoß, gab es keine Gegenwehr. Von den Raumverzerrungsfeldern der Kanonen auf die Größe einer Kugel von einem Meter Durchmesser gezwungen, von den Abstrahlfeldern auf neunundneunzig Komma neun Prozent Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und dann, erneut mittels Raumverzerrung, bis auf wenige Meter vor den Einschlagsort gebracht, gab es keine Fehlschüsse. Aufgrund der Raumverzerrung beim Abschuss waren die Schüsse überlichtschnell, ein Ausweichen somit unmöglich. Die Sonnenzapfung stellte den Kanonen fast unbegrenzte Energie zur Verfügung und nur das Wandeln der Energie in Massegeschosse begrenzte die Feuerkadenz der Kanonen. Beschränkte man sich auf wenige tausend Tonnen pro Geschoss, lagen zwischen den einzelnen Schüssen nur sekundenbruchteile. Die Geschosse die den Ewigkeitsschiffen den Fluchtkorridor freigeräumt hatten, waren wesentlich Massereicher und größer gewesen. Dafür aber auch langsamer, was ihrer verheerenden Wirkung aber keinen Abbruch getan hatte, vor allem, weil diese speziellen Geschosse, sich nachdem sie den Wirkungsbereich des Verzerrungsfeldes verlassen hatten, zurück in reine Energie verwandelten. Gedeckt durch eine Wand aus reiner Energie durchbrachen so die acht Schiffe die Kugelschale der Angreifer.


    Kurz bevor der Heimatplanet der Tytrox sich, durch die abstürzenden Ewigkeitsschiffe und den weiter anhaltenden imperialen Beschuss, in einen unbewohnbaren Glutball verwandelte, verschwand auch die große Ewigkeitsstadt aus dem System. Obwohl sie am Ende alleine allen imperialen Schiffe gegenübergestanden hatten, gab es an Bord keinerlei Schäden. Nur von den an Bord mitgeführten Kampfschiffen kamen weniger als fünf Prozent zurück. Keines davon unbeschädigt. Anders als die kleineren Ewigkeitsschiffe verfügte die Große Ewigkeitsstadt über einen Raumverzerrungsantrieb, der nach dem fast gleichen Prinzip der Massekanonen arbeitete. Aufgrund ihrer vielfachen Größe eines normalen Ewigkeitsschiffes, konnten ganz andere Energieerzeuger untergebracht werden. Ebenso größerer Antriebsaggregate. Auch die Hülle der Kernzitadelle hätte auf einem kleineren Schiff nicht untergebracht werden können. Gerade für den Antrieb erfüllte diese aber eine wichtige Funktion. Im Prinzip machte der Antrieb nichts anderes als den Raum in Flugrichtung vor der Ewigkeitsstadt zu falten und hinter der Stadt wieder zu entfalten. Das Material der Zitadelle stabilisierte die Stadt bei diesem Vorgang, so dass die Ewigkeitsstadt gefahrlos innerhalb der Faltung verbleiben konnte. Vom Prinzip her wäre es dem Piloten durchaus möglich gewesen im Zickzack um die Imperialen Schiffe herum zu fliegen. Die ZI, deren Heimat jetzt als glutflüssiger, hart radioaktiv strahlender, Ball seine Sonne umkreiste, setzte einen geraden Kurs. Dass dieser exakt durch die größte Ansammlung der Imperialen Flotte führte war dann auch wohl eher kein Zufall. Wie eine weißglühende Nadel, durch einen Butterberg, durchstieß die Ewigkeitsstadt die Imperiale Flotte, dabei eine Spur, hervorgerufen aufgrund abgeschalteter Verzerrungsdämpfer, vom Antrieb zerrissene und explodierende Schiffe, hinter sich lassend. Für die Beobachter des Imperiums sah es aus als würde Die Ewigkeitsstadt, für einen nicht messbaren Augenblick, zu einem Unendlich langen Objekt, dass genauso plötzlich verschwand wie es aufgetaucht war. Nur die explodierenden Schiffe im Kernbereich der imperialen Flotte markierten den Kurs den die Stadt genommen hatte. Direkt an den Rand des Imperiums führte dieser Kurs. Im Zickzack sprang die Ewigkeitsstadt von einer imperialen Welt zur nächsten. Jedes Mal, wenn die Ewigkeitsstadt das System wieder verließ, war dort mindestens ein Asteroidenring im Entstehen begriffen.


    Als die Ewigkeitsstadt schließlich, Wochen später, über der imperialen Hauptwelt erschien, hatte das Imperium bereits aufgehört zu existieren. Die unterjochten Völker hatten begonnen sich zu erheben. Unzählige imperiale Schiffe befanden sich auf der Flucht, auf der Flucht vor denen, die sie, Jahrhunderte, teilweise Jahrtausende, gnadenlos unterdrückt hatten. Und endlich, im Ursprungssystem des Imperiums gelang es den Schwärmlingen zur ZI vorzudringen, sie in ihrem Rasen zu stoppen. Die feuerbereiten Massekanonen wurden abgeschaltet, der Zapfstrahl verwehte und die Ewigkeitsstadt sprang aus dem System.