Hallo zusammen,
ich wollte mich mal so bei euch erkundigen, ob es unter uns Leute gibt, die bereits als Knochenmarkspender registriert sind und vielleicht sogar schonmal als Spender die Chance bekommen haben, ein anderes Leben zu retten?
Mich betrifft das Thema aktuell, da ich doch nun tatsächlich als Spender ausgewählt worden bin. Alles fing damals in meiner Ausbildung im Jahr 2004 an. In der Berufsschule hatten wir damals einen Lauf für wohltätige Zwecke und für jede gelaufene Runde hat die DKMS eine Typisierung bezahlt bekommen (oder so ähnlich, jedenfalls war es dann möglich, sich kostenlos typisieren zu lassen). Selbstverständlich habe ich die Chance ergriffen und mich auch typisieren lassen, da ich grundsätzlich schon "immer" Blutspender war und auch einen Organspendeausweis mit mir führe - für den Fall der Fälle versteht sich.
Nunja es sind ja also mehr als 10 Jahre vergangen, bis vor etwa einem halben Jahr die DKMS auf mich zukam und mich fragte, ob ich grundsätzlich noch an einer Spende interessiert sei. Habe ich natürlich bejaht, also haben sie mir postalisch ein Set zur Blutentnahme zukommen lassen. Zwei kleine Röhrchen, die ich doch bitte mal beim Doc auffüllen lassen und dann zurück ans entsprechende Labor schicken sollte.
Etwa vor zwei Monaten bekam ich nochmal eine Rückmeldung:
Ich mich also natürlich sofort dort gemeldet und dann gabs erstmal so ein 20 minütiges Gespräch das etwas zur Er- und Aufklärung genutzt wurde, bzgl. den Entnahmeverfahren und auch ein paar gesundheitliche Fragen wurden geklärt. Ich wurde gebeten nochmal eine weitere Blutprobe abzugeben um noch weitere Merkmale zu bestimmen. Zu diesem Zeitpunkt war ich in der engeren Auswahl mit anderen Spendern weshalb es dann nochmal notwendig wurde, weitere Merkmale mit dem Patienten abzugleichen, denn man versucht natürlich einen Spender zu finden, der bestmöglich zum Patienten passt.
Habe mich dann zwei Tage später wieder zum Arzt geschwungen und wieder zwei Röhrchen Blut abnehmen lassen, die wiederum an zwei verschiedene Labore geschickt wurden.
Keine Woche später die folgende Rückmeldung:
Ich war völlig aus dem Häuschen und habe mich natürlich sofort nochmal zurückgemeldet, dass ich mich für den entsprechenden Zeitraum bereithalten werde.
Soooo und jetzt kam am Montag die telefonische Rückmeldung, dass ich der Spender bin, der am besten zu den Merkmalen des Patienten passt. Ich konnte es kaum glauben und hatte fast ein bisschen Pipi im Auge, als ich mit der freundlichen Dame von der DKMS telefonierte. Wir sprachen ein bisschen organisatorisch über den ganzen Ablauf und es wurde nochmal alles von A-Z durchgegangen.
Am morgigen Tag bin ich jetzt in der Klinik für die letzte Voruntersuchung, in der nochmal ein paar Analysen zu meinem Blut gemacht werden und Mitte August wird es dann zur Spende kommen, bei der mir aus dem Beckenkamm entsprechend Knochenmarkflüssigkeit entnommen wird. Das ganze erfolgt unter Vollnarkose und dauert etwa eine Stunde - und dann geht es auch schon direkt per Express an den Patienten.
Ich bin aufgeregt und freue mich zugleich riesig, dass ein Mensch nun die Aussicht auf ein "zweites Leben" hat und dass ich ihm dafür helfen kann.
Es würde mich natürlich interessieren, und das schrieb ich ja oben schonmal: Seid ihr auch typisiert oder seid ihr vielleicht sogar schonmal als Spender in Frage gekommen? Wie steht ihr grundsätzlich der Knochenmarkspende gegenüber?
Viele Grüße
Tom